• Der Betrieb ist gemäß § 102 Abs. 1 BetrVG vor jeder Kün­di­gung anzu­hö­ren. Dies gilt auch für Kün­di­gun­gen, für die das Kün­di­gungs­schutz­ge­setz nicht gilt – zum Bei­spiel eine Pro­be­zeit­kün­di­gung. Dem Betriebs­rat sind die Grün­de für die Kün­di­gung mitzuteilen.

Hier­zu gehö­ren fol­gen­de Inhalte:

  • Per­sön­li­che Anga­ben des Arbeitnehmers
  • Art der Kün­di­gung (Ände­rungs- oder Been­di­gungs­kün­di­gung, außer­or­dent­li­che oder ordent­li­che Kün­di­gung, frist­lo­se oder außer­or­dent­li­che Kün­di­gung mit Auslauffrist) 
    1. Bei einer krank­heits­be­ding­ten Kün­di­gung: Fehl­zei­ten des Arbeit­neh­mers, nega­ti­ve Zukunfts­pro­gno­se, wirt­schaft­li­che Aus­wir­kun­gen auf den Betrieb
    2. Bei einer ver­hal­tens­be­ding­ten Kün­di­gung: auch ent­las­ten­de Umstän­de, insb. etwa­ige Gegen­dar­stel­lun­gen des Arbeit­neh­mers, vor­an­ge­gan­ge­ne Abmahnung
    3. Bei einer betriebs­be­ding­ten Kün­di­gung: sach­li­che Unter­neh­mens­ent­schei­dung (Gesell­schaf­ter­be­schluss), außer- und inner­be­trieb­li­che Grün­de; Umset­zung der Unter­neh­mens­ent­schei­dung, feh­len­de Mög­lich­keit der Wei­ter­be­schäf­ti­gung, Sozialauswahl
  • Tat­säch­lich aus­ge­üb­te Tätigkeit
  • Sozi­al­da­ten (Lebens­al­ter, Dau­er der Betriebs­zu­ge­hö­rig­keit, Unter­halts­pflich­ten und Familienstand)
  • Kün­di­gungs­grün­de

Eine ohne (ord­nungs­ge­mä­ße) Anhö­rung des Betriebs­rats aus­ge­spro­che­ne Kün­di­gung ist unwirksam.